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die ansehnliche Stadt Hut), die noch nie ohne Preis aus einem Coneurs ge- gangen war, dießmal ohne die geringste Auszeichnung blieb. Man denke sich die Freude der Erstern, die ohne Hoffnung zu dem Wettstreite gezogen, und den Verdruß der Andern, die im stolzesten Selbstvertrauen gekommen. Jch sprach Jemand, der an diesem Abend zwischen den beiden Dirigenten der genannten Harmonien saß , und, da sie ihm Beide verwandt sind, nun geduldig die verschiedenen Ausrufe der Seligkeit, und die Klagen über Par- theilichkeit anhören mußte.

Jn der That scheinen bei diesem letzten Wettstreite einige Sachen vor- gegangen zu sciu, die nicht in der Ordnung waren, indem einige der besten Mitglieder der Brüsseler Harmonieen, die, als Musiker von Profession, überall spielen, wo man sie bezahlt, der Eisenbahn wegen, leicht zu Mitgliedern der Soeietät von Hal gemacht werden konnten, und ferner bei der Gesellschaft von Alost sich, wie man sagt, ein Professor des Lütticher, und einer des Genter Conservatoriums vorfand, —- kein Wunder, das; diese Gesellschaften, besonders da man bei den Variationen bedeutende Solostelleu anbriugen konnte, den Preis davon trugen.

Am Sonntag fand das letzte Pferderennen statt, und Nachmittags end- lich jenes vielbesprochene und denkwürdige Wettsingen, wobei die Deutschen einen so glänzenden Sieg davontrugen.

Mit diesem letzten Wettspiele waren die Festlichkeiteu im Ganzen zu Ende, wenn wir noch die unten näher zu beschreibende Parkerleuchtung, so wie die Preisvertheilung an die Schützen und die auf den Montag Verscho- bene Eröffnung der neuen Nordstation hinzurechnen. Man sollte wahrlich bei der Einrichtung von Volksfesteu nicht so leichtsiunig verfahren, als das gewöhnlich zu geschehen pflegt. Ein ächtes Volksfest sollte sich, streng ge- nommen, aus dem Volke selbst bilden, daher kommt es denn, daß alles Ar- rangireu so leicht seinen Zweck verfehlt.

Wenn unsere Festanordner, wie es auf den ersten Anblick scheinen könnte (da ja das ganze Fest fast ans Nichts als Coneursen bestand), an die olympischen Spiele gedacht haben, so haben sie einige Hauptpunete ganz außer Acht gelassen. Wettspiele verschiedener Art fanden zwar Statt und zwar solche, wie sie für unsere Zeit völlig passen, aber man vergaß dabei auf die Zuschauenden Rücksicht zu uehmeu. Bei dem Wettrennen muß das Volk im Koth waten, die Schießwetten finden in abgesonderten Loealen Statt, und bei dem musikalischen Concurse begeht man die Thorhckh dieje- nigen, die aus Neugierde die unvortheilhaften Plätze einnehmen wollen, durch einen Eintrittspreis gar zu verscheuchen. Wenn in Paris die Aus- dehnung der Stadt es als nothwendig gebietet , an der Barriere du trone ebenfalls eine Feierlichkeit zu veranstalten, während die Hauptmassen sich zu