Deutschland und Belgien.
Was wir wollen.
Wir könnten die Erscheinung dieser Blätter mit wenigen Worten mo- tivirem
Brüssel! —- Wenige Städte in Europa bieten gleiche Vortheile der periodischen Presse, durch Lage und Verhältnisse. Innerhalb achtzehn Stutt- den bringt die Post das Neueste aus Paris hieher. Das Dampfboot aus England landet nach einer regelmäßigen Ueberfahrt von vierzehn Stunden in dem nahen Hafen. Aus Holland bedürfen die Nachrichten kaum eines halben Tages, und in noch kürzerer Zeit vermittelt uns die Eisenbahn mit der deutschen Grenze.
Somit stehen wir im Laufe eines einzigen Tages in der Mitte aller Begebenheiten, die der gestrige in Paris, London, Amsterdam und in den großen Rheinstädten geboren hat. Ungehindert von äußern Verhältnissen steht hier die Presse in dem Mittelpunkte des großen Weltmarkts und sieht die schweren und leichten Wagenzüge der Tagesereignisse von Nord und Süd , von West und Ost durch ihre Thore einfahren. Nicht nur das ei- gentliche Journal, welches die Begebenheiten Tag für Tag eontrolirt, auch jede andere periodische Schrift findet hier gesunden Quellboden. Die Zeit- fäden spinnen sich dicht unter ihren Augen ab, sie hört wie durch eine spa- nische Wand die leisesteu Athemzüge ihrer Nachbarn, sie lebt die Ereignisse der großen Grenzstaaten mit, als wäre sie eine Bürgerin derselben. Jour- nale, Briefe, Reisende langen Tag für Tag an, benachrichten, widerlegen und ergänzen einander, und bei der Gestaltung der hiesigen Gesellschaft wird jede Nachricht bald das Eigenthum Aller, und Vieles was anderswo heim- lich einander ins Ohr geflüstert wird, liegt klar uud offen am Tage. —- Wir glauben, auf diesen Grund gestützt, nicht unbescheidener Weise in die Reihen der deutschen Zeitschriften zu treten, um so mehr, als wir uns tüch- tig gewappnet haben, mn die Vortheile unserer Stellung zu benutzen«
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