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Es ranschen mächtig seine Schwingen und wie ein Blitz» zuckt er.herab,

Auf seine Feindin, die Verhaßte, hart an des alten Negers Grn«b..

Da tönen laut der Schlange Triller, hoch auf ihr schlanker Leib sich bäumt,

Und ihres Zornes schwarzer Geifer wild Von den gift’gen Lippen schäumt-.

Bald zieht sie sich zum Knäul zusaumeeth bald windet sie sich schnell im Ring

Und sucht den Adler-schlau zu fassen «in ihrem künstlichen Geschling. «

Doch« pielbesonnen·, wohlerfahren in solchen Kämpfen, hält den Schild

Des Fliigels kalt der Aar entgegen-. daß hoch yor Gift die Schlange schwillt.

Sie will ihn zornesschnell umfassen "·mit VollerRache heißer Gier, «

Es stürzt sich undedacht entgegen dem stärkeren das tolle Thier.

Da hant der sturmesflinke Adler mit wohlgeschärfter Fiinge Kraft

Schnell nach der. Sch·lan;.e, daß im Haupte ihr eine tiefe Wunde·klafft.

Schon hebt er sich im Siegesstolze mit seiner Beute in die Luft,

Da streckt ein sich’rer Schuß ihn nieder vom Stand der hohen Felsenkluftpj

«Hätt’- ich die Schxsmge erst e«rdrosselt, gern Adler theilt’ ich deinGeschickia

So denkt der Negerz nnd den Felsen trifft sein perworr’ner, stierer Blick; G.

Rodrigo war’s, des Pflanzers Eidam, verfolgendan der frühen Birsch

Die in den Sand gedrückte Färthe Von einem starken Edelhirsch. «

Ein ächter Waidmann ist ergeeen dem Wein und.sein»es Mädchens «K·itß,

Doch gilt ihm keine Freude höher als solchgelungkner BüchsenschtzßH

«Sag’ an, du Hund von einem Schwarzen, sahst duwohl je) ein edler·.3iel,

Als den gewaltig starken Adler , der eben dir zu Fiißen fiel?

»Du hättest wohl fiir dein Eutlausen Verdienet manchen Peitfchenhieb,

»Ich will die Strafe dir erlassen, blos meinem guten Schuß zu lieb.

»Auf, nimm den Adler und. die Schlange und folge- nrir in, Bälde nachz

»Die Schlange berg’ ich dann zum Scherze in meines Mädchens Schlafgemach.

»Wie wird das arme Kind erschrecken! zwar lieb’ ich heiß die schöneBrant,

«Doch mischt’ ich gerne sie entwohneth daß ihr zuviel Vor Schlangengrautw

Der Jäger spraeh’s und eilte rüstig davon durch Felsenthal und Wald-

Die hohen Cedernkaum Verbargen die edle, kräftige Gestalt.

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»Triumph!« rief,. als Rodrigo ferne, der Neger, sinkend auf die Knirs-

»Ha, großer Fetifch, deine Zeichen sie trügen einen Schwarzen nie!

Du selber hilfst das Feuer schüren, hilfst schmieden einenguten Plan,

Es soll mich eine Schlange leiten auf meiner Rache schneller Bahn!

»Ich will den Schlangenkönig führen aufseines todten Weibchens Spur,

Ein Fest soll meine Rache feiern, wie noch kein Pflanzer sieerfnhr.« —-

Atar Gull löst mit raschem Schnitt-e Vom Rumpf der Schlange Kopf in Wirth, Daß aus der frischen Wunde riefelt das kalte, schwarzgefärbte Blut.

Dann faßt die starke Hand am Ende den farbenbunten, dünnen Schweif, Und zeichnet, rasch die Schlange ziehend, im Sand mit Blute einen Streif. Am nahen Richtplatz führt vorüber« den Neger der geschwinde Lauf-

Da blicket ers mit heiskremz Lachen am wohlbekannten Galgen auf;

Er ftthllget dreimal hoch die Schlange mit lautem-Pfeian durch die Luft: «Geist meines Vaters, dir wird Rache ,- schlaP ruhig nur in dunkler-,Grttfti«